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Wirtschaftliche Stimmung der Landwirtschaft erhält weiteren Dämpfer

DBV-Konjunkturbarometer immer noch über Vorjahreswert

Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat im Dezember 2017 einen weiteren Dämpfer erhalten. Ursache dafür sind nach den neuesten Daten des Konjunkturbarometers Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) pessimistischere Zukunftserwartungen. Dagegen ist die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage seit Mitte 2017 nahezu unverändert geblieben. Die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte hat wieder zugenommen. Gleichwohl liegt das für die kommenden Monate geplante Investitionsvolumen deutlich unter dem Stand der Jahre vor der Preiskrise 2015/16.

Aktuell ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber der vorangegangenen Erhebung im September 2017 von 26,6 Punkten auf 23,2 Punkte gefallen. Der aktuelle Indexwert liegt damit um 2,2 Punkte höher als im Dezember 2016, bleibt aber deutlich hinter den relativ hohen Werten aus der Zeit von 2011 bis 2014 zurück. In der Spitze wurden seinerzeit 37,2 Punkte erreicht. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.

32% der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es 29%. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt bei 4,0 Milliarden Euro – 0,4 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor. Das relativ hohe Investitionsniveau der Jahre 2013 und 2014 wird damit aber nicht erreicht. Damals entsprach das geplante Investitionsvolumen gut 6,0 Milliarden Euro. Aus Sicht des DBV sichern Investitionen in eine leistungsfähige Landwirtschaft auch viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.

Vom aktuell geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 4,0 Milliarden Euro entfallen 2,1 Milliarden Euro auf den Bereich Ställe und Stalltechnik (ein klares Plus von 0,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr). Mit 1,0 Milliarden Euro fallen auch die vorgesehenen Maschineninvestitionen im Jahresvergleich um 0,2 Milliarden Euro höher aus. Investitionsvorhaben im Bereich Erneuerbare Energien sind dagegen rückläufig.

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe mit 3,14 bewertet. Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation erreicht mit 2,86 einen deutlich besseren Wert. Im Vergleich zu September fällt die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation im Durchschnitt aller Betriebe nahezu unverändert aus. Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Betriebsformen. Während Ackerbau- und vor allem Veredlungsbetriebe eine aktuell verschlechterte wirtschaftliche Situation sehen, erholt sich die Lage in den Milchviehbetrieben weiter. Die Zukunftserwartungen sind im Durchschnitt aller Betriebe im Dezember im Vergleich zum September deutlich zurückgegangen. Maßgebend dafür ist eine erheblich pessimistischere Einschätzung der Futterbaubetriebe.

Die Preisentwicklung ist der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Beurteilung der Situation in den Betrieben. Insbesondere niedrigere Erzeugerpreise für Milch und Schweine sowie höhere Betriebsmittelpreise für Düngemittel sowie Strom und Treibstoffe wirken sich aktuell negativ auf die Stimmungslage aus. Ein besonders belastender Einfluss geht unverändert von den Pachtpreisen aus. Relativ positiv werden dagegen die Rinderpreise sowie weiterhin insbesondere die Kapitalmarktzinsen und Leasing-Konditionen beurteilt.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage präzise und verlässlich ermittelt. Zur aktuellen Runde im Dezember 2017 befragte das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt dazu rund 2.100 Landwirte und Lohnunternehmer in ganz Deutschland.

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